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Die Frage nach der Umwelt im Anthropozän

Promovierende organisieren interdisziplinäre Konferenz „environment | agency“

von Lars Juschka

Foto: Olga Tarapata

Das a.r.t.e.s. forum 2017 steht wieder vor der Tür: Die am 07. Juli stattfindende interdisziplinäre Konferenz beschäftigt sich in diesem Jahr mit „environment | agency“. Das a.r.t.e.s. forum ist die alljährliche Gelegenheit für Promovierende der a.r.t.e.s. Graduate School und der Philosophischen Fakultät, in Eigenregie eine hochkarätig und international besetzte Konferenz zu planen und durchzuführen. Das Organisationsteam hat sich dabei mit „environment | agency“ für das spannende und hochaktuelle Thema des Zusammenspiels zwischen (menschlicher und nichtmenschlicher) Agentivität einerseits und der Umwelt andererseits entschieden. An zentraler Stelle steht dabei die Frage, was Umwelt in der häufig als Anthropozän, also einem maßgeblich durch menschliche Aktivität beeinflussten Erdzeitalter, bezeichneten Gegenwart überhaupt bedeutet. Dabei sollen nicht zuletzt die Bezüge zu sowohl unterschiedlichen theoretischen Kontexten, etwa Posthumanismus und objektorientierte Ontologie, als auch zu zeitgenössischen Ereignissen, beispielsweise der Finanzkrise und Umweltdesastern wie der Nuklearkatastrophe in Fukushima, beleuchtet werden.

Perspektivenvielfalt und Debatten

Um die Vielfalt des Themenkomplexes in den Blick nehmen zu können, wird das forum 2017 dabei in drei Panels Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen zu Wort kommen lassen, deren akademische Vitae vielfältige Bezüge zum Thema Umwelt aufweisen. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren wurde die Anzahl der Themen pro Panel reduziert, um dafür mit je zwei Respondenzen mehr in die Tiefe zu gehen und eine breitere Diskussionsgrundlage zu bieten – eine Vorgehensweise, die gerade in Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Debatte um Anthropozän und Klimawandel vielversprechend erscheint. Da die Respondenzen erstmals in einem offenen Call for Papers für Postdocs, Promovierende und Masterstudierende ausgeschrieben waren, wird zudem der Aspekt der Nachwuchsförderung, einem wichtigen Ziel des a.r.t.e.s. forums, weiter gestärkt.

Die Panels und Gastdozenten

Nach einführenden Worten von Andreas Speer, dem Direktor der Graduiertenschule, wird sich Catrin Gersdorf (Amerikanistik, Uni Würzburg) im ersten Panel „Expeditions into Cosmopolitanism“ aus kulturwissenschaftlicher Perspektive mit dem Zusammenhang zwischen Städten, Ökologie und (amerikanischer) Politik beschäftigen. Joyeeta Gupta (Universiteit van Amsterdam), Expertin für Entwicklungs- und Umweltpolitik, wird nach der Pause das zweite Panel „Explorations into the Politics of Sharing“ einleiten. Am späten Nachmittag folgt schließlich das dritte Panel „Excursions into Ecology and Poetics“ mit einem Gastbeitrag von Reno Görling (Germanistik, HHU Düsseldorf) zur Poetik der Ökologie. Abgerundet wird der Tag mit einer thematisch stimmigen Abendveranstaltung im Stadtgartenprojekt NeuLand inklusive einer Lesung des Autors Karl Wolfgang Flender aus dessen aktuellem Roman „Greenwash, Inc.“.