Cologne Summer School of Interdisciplinary Anthropology
Die Phänomenalität der materiellen Dinge: Praxis – Genese – Kognition
Die a.r.t.e.s. Graduate School, das Internationale Kolleg Morphomata und das Collaborative Research Centre 806 "Our Way to Europe" organisieren gemeinsam seit 2015 das dreijährige, durch den DAAD geförderte transdisziplinäre Sommerschulen-Programm: Die Cologne Summer School of Interdisciplinary Anthropology (CSIA).
Die Sommerschule richtet sich an fortgeschritten Masterstudierende und Promovierende. Sie besteht aus drei jährlich aufeinanderfolgenden Veranstaltungen, die sich mit dem Thema Die Phänomenalität der materiellen Dinge: Praxis – Genese – Kognition beschäftigen.
Die inhaltliche Ausrichtung der drei Kooperationspartner ermöglicht eine innovative Zusammenführung zweier Theorieströmungen der letzten Jahre (material und practice turn). Beide Strömungen verbinden sich beispielsweise im Diktum „follow the actors“ (Latour) zu einer heuristischen Methodik. Dabei hat die Symmetrisierung menschlicher und nicht-menschlicher Elemente als Träger von Handlungsinitiative den Blick für die sozio-technische Gestaltung von Handlungszusammenhängen geschärft.
Aus diesem Perspektivenwechsel gingen wichtige Impulse für eine Neubestimmung des Verhältnisses von Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften und von Dingen, Zeichen und Menschen hervor. Dies hat zu heftigen wissenschaftlichen Kontroversen geführt. Ein zentrales Forschungsdesiderat dieser Kontroverse ist die epistemologische und anthropologische Frage nach der Bedeutung von Dingen und Materialität für die Konstitution des Menschen und menschlicher Praxis einerseits und der Phänomenalität der materiellen Dinge andererseits.
Die Sommerschulen widmen sich der Aufgabe, den Studierenden die einzelnen Aspekte der Kontroverse näherzubringen. Aus den Disziplinen der Archäologie, der Ethnologie und Philosophie heraus wird trans- und interdisziplinär an den aktuellen Debatten weitergearbeitet. Den Teilnehmenden soll auf diese Weise neben fachwissenschaftlichen Inhalten auch Methodenreflexion vermittelt werden, die gerade in interdisziplinären Kontexten wichtig ist.