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Aus Liebe zur Wissenschaft

a.r.t.e.s.-Alumna Valerie Lukassen berät Promovierende im Albertus Magnus Graduate Center

von Silke Feuchtinger

Foto: Patric Fouad

Vier Jahr lang, von 2010 bis 2014, hat Valerie Lukassen am Integrated Track, dem strukturierten Promotionsprogramm der a.r.t.e.s. Graduate School, teilgenommen. Nach einem Ausflug in die freie Wirtschaft ist die promovierte Germanistin und Musikwissenschaftlerin an die Uni zurückgekehrt. Am Albertus Magnus Graduate Center (AMGC) unterstützt die a.r.t.e.s.-Alumna nun Promovierende der Geisteswissenschaften und profitiert dabei erheblich von ihren Erfahrungen bei a.r.t.e.s. Wir haben mit ihr über die Liebe zur Wissenschaft, persönliche Stärken und die Vorteile einer strukturierten Promotion gesprochen.

 

Liebe Valerie, vor etwa einem Jahr hast du deine Promotion abgeschlossen. Wie sollte es danach für dich weitergehen?

Ich hatte lange Zeit den festen Wunsch, in der Wissenschaft zu bleiben. Im Laufe der Dissertation hat sich aber herauskristallisiert, dass ich mir zur Sicherheit ein zweites Standbein aufbauen sollte. Alles auf eine Karte zu setzen, war mir zu riskant. Für mich persönlich hat sich das letztlich als richtige Entscheidung erwiesen.

 

Wie bist du vorgegangen?

Ich habe während meines Studiums Praktika in bildungsnahen Einrichtungen gemacht, zum Beispiel bei der Kultusministerkonferenz oder beim DAAD in New York. Diesen Bereich hatte ich immer als Option für mich im Hinterkopf. Nach und nach habe ich durch diese Erfahrungen meine Freude am Organisieren und Managen entdeckt – und bin schließlich dabei geblieben.

 

Welche Einblicke waren besonders wichtig für dich?

Meine Zeit bei a.r.t.e.s, vor allem meine Mitarbeit beim Exzellenzantrag, hat eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Das hat mir die Uni Köln als Institution von einer ganz anderen Seite begreifbar gemacht. Management pur habe ich außerdem während eines längeren Praktikums in einer großen Unternehmensberatung erlebt. Dort gab es durchaus Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben. Weil ich aber meine Liebe zur Wissenschaft nie aufgegeben habe, habe ich mich dafür entschieden, näher an dem zu bleiben, wofür ich wirklich stehe. Ich glaube einfach fest daran, dass man über eine Auseinandersetzung mit Literatur, Kunst, Musik – Geisteswissenschaften eben – den Menschen viel besser verstehen kann.

 

Hast du daraufhin ganz explizit nach Stellen im Wissenschaftsmanagement gesucht?

Genau. Meine heutige Stelle am Albertus Magnus Graduate Center (AMGC) hat dann besonders gut gepasst – auch weil ich vielleicht durch meine Praktika und Jobs unter den zahlreichen Bewerberinnen und Bewerbern herausstechen konnte. Ein großer Pluspunkt waren außerdem meine Kenntnisse der Kölner Uni-Strukturen und nicht zuletzt meine eigene Promotionserfahrung innerhalb eines strukturierten Programmes wie dem a.r.t.e.s. Integrated Track.

 

Wie genau sieht dein jetziges Tätigkeitsfeld aus?

Mein Bereich ist eng mit meinem fachlichen Hintergrund verbunden, ich bin am AMGC Referentin für Promotionen in den Geistes- und Sozialwissenschaften. In dieser Funktion berate ich Promotionsinteressierte sowie Doktorandinnen und Doktoranden, organisiere große und kleine Veranstaltungen, stehe in engem Austausch mit den Zuständigen innerhalb der Fakultäten und der zentralen Verwaltung. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist die Konzeption des AMGC-Workshop-Programms für Promovierende. Meine persönliche Promotionserfahrung sowie das eigenständige Arbeiten, die Kommunikationsfähigkeit und die kreativen Problemlösungsstrategien, die ich mir als Geisteswissenschaftlerin erarbeitet habe, sind mir dabei von enormem Nutzen. Das Schöne ist: Ich arbeite wirklich nah an der Wissenschaft, gestalte den Aufbau einer neuen Einrichtung mit und kann für die Doktorandinnen und Doktoranden etwas bewegen.

 

Möchtest du dir trotz allem die Möglichkeit offen halten, wieder in die Wissenschaft zurückzukehren?

Ich gehe noch immer gerne zu Konferenzen und Tagungen, die meinem Themenbereich entsprechen und stehe weiterhin in Kontakt mit der Fach-Community. Aber ich bin sehr froh, eine Stelle mit sicherer Perspektive gefunden zu haben. Besonders schätze ich an meiner Arbeit außerdem, dass sie sich dank des öffentlichen Dienstes – Gleitzeit, Möglichkeit des Teilzeitarbeitens – sehr gut mit meiner familiären Situation als Mutter von zwei kleinen Töchtern vereinbaren lässt.

 

Was rätst du den Doktorandinnen und Doktoranden bei a.r.t.e.s. im Hinblick auf ihr berufliches Vorankommen?

Ich kann den Doktorandinnen und Doktoranden bei a.r.t.e.s. nur empfehlen, so viele Angebote wie möglich an zu nutzen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten sich einzubringen. Gerade während der Promotionsphase gelingt es viel besser, links und rechts zu schauen als hinterher im Job. Ich jedenfalls habe jene Zeit neben der Fertigstellung meiner Dissertation ganz bewusst als berufliche Orientierungs- und Qualifizierungsphase genutzt und bin damit sehr gut gefahren. Und nicht zuletzt der Austausch mit den anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei a.r.t.e.s. ist einfach in jeder Hinsicht unersetzlich.

 

Wir danken für das Gespräch!