Interdisziplinäre Begegnungen mit „Text – Language – Media”
Promovierende organisieren das a.r.t.e.s. forum 2016
von Lars Juschka
Es ist wieder soweit: Die jährliche Thementagung a.r.t.e.s. forum findet am 15. Juli 2016 wieder statt und steht dieses Jahr unter dem Thema „Text – Language – Media“. Im Gespräch mit Giuseppina di Bartolo und Verena Limper, Mitglieder des diesjährigen Organisationsteams, blicken wir mit euch hinter die Kulissen der Veranstaltung. Mit dem a.r.t.e.s. forum gibt die Graduiertenschule ihren Doktorandinnen und Doktoranden im Integrated Track die Möglichkeit, eine international besetzte Tagung in Eigenregie zu organisieren. Für viele der Beteiligten sei eine Tagung dieser Größenordnung trotz erster Erfahrungen im wissenschaftlichen Veranstaltungsmanagement etwas Besonderes, so Verena Limper. Die Mitglieder des Organisationsteams kommen aus ganz verschiedenen Fachrichtungen und können daher auf einen breit aufgestellten Hintergrund (von Historischer Sprachwissenschaft bis zu Medien- und kulturwissenschaftlicher Untersuchung der digitalen Gegenwart) zurückgreifen, um die Veranstaltung interdisziplinär zu gestalten – ein Vorgehen, welches das Konzept von a.r.t.e.s widerspiegele und bei dem sich die unterschiedlichen Ansätze gegenseitig bereicherten, wie Giuseppina di Bartolo meint. Das anfängliche Chaos von unterschiedlichen Ideen führe zwar dazu, dass es zunächst länger dauere, einen gemeinsamen Nenner zu finden, berichtet Verena Limper. Letztlich habe sich aber schnell ein roter Faden gefunden, um zu einem zufrieden stellenden Ergebnis zu kommen.
Perspektivenvielfalt bei den Panels
Das Organisationsteam lobt vor allem die Möglichkeit, die Tagung mit Gästen aus aller Welt frei zusammenstellen zu können. Das a.r.t.e.s.-Team stehe den Doktorandinnen und Doktoranden zwar bei Fragen oder Problemen stets zur Seite, helfe und motiviere, „wenn die Stimmung mal im Keller ist oder etwas kriselt“. Inhaltlich sei das Team jedoch völlig eigenverantwortlich, wähle also selbst den thematischen Aufbau der Panels und die Referentinnen und Referenten, die es auch erstmal für das Projekt zu gewinnen gelte. Was die Kommunikation mit den eingeladenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anging, fühlten sich Giuseppina di Bartolo und Verena Limper dabei stets auf Augenhöhe wahrgenommen und wussten zu berichten, dass sich die meisten angefragten Gäste sehr offen für die Teilnahme an einer von Promovierenden organisierten Veranstaltung zeigten. Trotzdem empfanden die beiden die Möglichkeit, offiziell im Namen von a.r.t.e.s. kommunizieren zu können, als ‚Türöffner‘ hilfreich.
Inhaltlich war es dem Organisationsteam besonders wichtig, bei der Auswahl der Gäste Perspektivenvielfalt sicherzustellen. Für Panel 3 etwa war „schnell klar, dass es um Medien der Alltagskommunikation gehen soll“, so Verena Limper, wobei sowohl durch Einbeziehung verschiedener Disziplinen (etwa Klassische Philologie plus Kulturwissenschaft) als auch verschiedener zeitlicher Rahmen (wie griechisch-römisches Ägypten plus Gegenwart) sichergestellt wird, dass der Themenkomplex von mehreren Seiten beleuchtet wird. Ähnlich verhält es sich mit Panel 1, in welchem nach einem einführenden allgemeinen Vortrag digitale Schriftikonik den Grabbeischriften der römischen Antike gegenübersteht. In Panel 2, das auf vielfachen Wunsch hin einen linguistischen Fokus hat, wird eine Diversifizierung dagegen durch verschiedene theoretische Ansätze sichergestellt. Zum Abschluss soll die Abendveranstaltung, eine Street Art-Führung mit a.r.t.e.s.-Stipendiat Sascha Klein vom CityLeaks Festival, mit ihrem Zusammenspiel von Mündlichkeit, Schrift und Bild alles zusammenführen, so Giuseppina di Bartolo.
Was bleibt zu tun?
Auch in den letzten Wochen vor dem a.r.t.e.s. forum standen noch einige Aufgaben an: So wollten etwa die Skripte der Referentinnen und Referenten aufgearbeitet und die Anmoderationen der einzelnen Panels geschrieben werden. Auch Werbung für die Veranstaltung zu machen, nehme Zeit in Anspruch. Am Schwierigsten sei jedoch die Organisation des Essens und der Getränke: „Da gab es fast noch einmal so viele Diskussionen wie zum Inhalt“, scherzen die beiden. Allgemein sei die Arbeit zwar durchaus zu bewältigen und „weniger aufwendig, als es zunächst erscheint“, aber dem nächsten Team rät Giuseppina di Bartolo trotzdem, mit genügend Vorlauf zu planen: „Zu Beginn habe ich mich gewundert, warum wir so früh anfangen – aber im Nachhinein war es sehr sinnvoll!“ Ein positiver Nebeneffekt der Mitarbeit im Organisationsteam sei es zudem, dass man engeren Kontakt zu den Kommilitoninnen und Kommilitonen in den anderen a.r.t.e.s.-Klassen gewinne, meint Verena Limper. Insgesamt sei die Mitarbeit im Organisationsteam eine sehr nützliche Erfahrung, sagt Giuseppina di Bartolo. Sie empfiehlt allen Kommilitoninnen und Kommilitonen, nächstes Jahr Teil des Orga-Teams zu werden!