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Dissertationsprojekt von Christina Becher

Zwischen Mensch und Pflanze.
Figurationen des Vegetabilen in literarischen und graphischen Texten des 20. und 21. Jahrhunderts (Arbeitstitel)

Kurd Laßwitz, einer der Begründer deutscher Science Fiction-Literatur, vereint Mensch und Pflanze in einem Organismus: Die außerirdische Spezies pflanzt sich einerseits fort wie Farne und Moose, andererseits produziert sie neben Blüten auch „schwebende Gehirne.“ Mein Dissertationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Zwischen Mensch und Pflanze. Figurationen des Vegetabilen in literarischen und graphischen Texten des 20. und 21. Jahrhunderts“ widmet sich an der Schnittstelle zwischen germanistischer Literaturwissenschaft und dem jungen Forschungsfeld der Plant Studies als erste umfassende Studie solchen hybriden Figurationen zwischen
Mensch und Pflanze. 

Methodisch ausgerichtet sind die Analysen meiner vier Leittexte (Prosa und Comics) an der Wissenspoetik: Ich zeige, welche naturwissenschaftlichen und folkloristischen Wissensbestände sowie literarhistorischen Topoi miteinander in Dialog gebracht werden und welche jeweils eigenen Formen pflanzlich-menschlicher Hybridität die Texte entwerfen.

 

Kurzbiographie

Christina Becher absolvierte ihr Bachelorstudium der Fächer Germanistik und Kultur- und Sozialanthropologie (B.A.) an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, wo sie auch die beiden Masterstudiengänge Germanistik (M.A.) und Kulturpoetik der Literatur und Medien (M.A.) abschloss. Während ihres Studiums arbeitete sie erst als studentische, später als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Literatur des Mittelalters bei Prof. Dr. Bruno Quast, als studentische Hilfskraft im Sonderforschungsbereich 1150: Kulturen des Entscheidens im Projekt von Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf und in der Bibliothek des Germanistischen Instituts der WWU Münster. Christina hat am Ausstellungsprojekt Eden? Plants between Science and Fiction (15.–29. Mai 2022 in der Orangerie des Botanischen Gartens in Münster) mitgewirkt, von 2019 bis 2021 war sie Mitherausgeberin der Zeitschrift Textpraxis. Digitales Journal für Philologie und sie ist Mitglied im Literary and Cultural Plant Studies Network.

Seit April 2019 promoviert Christina an der a.r.t.e.s. Graduate School im Fach Deutsche Philologie. Die Arbeit wird betreut von Prof. Dr. Nicolas Pethes (Universität zu Köln), Asst. Prof. Dr. Joela Jacobs (University of Arizona) und Prof. Dr. Stephan Packard (Universität zu Köln). Als EUmanities-Fellow war sie von August 2019 bis März 2020 zu Gast an der University of Arizona in Tucson, USA. Von August 2022 bis Mai 2023 arbeitet Christina dort als Teaching Assistant am Department of German Studies und absolviert das duale Promotionsprogramm (PhD/Dr. phil.) in Transcultural German Studies.

 

Kontakt: christina.becher(at)uni-koeln.de

 

 

Publikationen

Aufsätze

„Becoming a Tree: Exploring the Entanglement of Bodies, Soil, and Trees in Natural Burials.“ In: Green Letters. Studies in Ecocriticism 25.4 (2021): „Arboreal Imaginaries,“ hg. v. Solvejg Nitzke und Helga Braunbeck, S. 403–414; https://doi.org/10.1080/14688417.2022.2029717 (peer reviewed).

„Reisende Minerale und Pflanzensporen. Kurd Laßwitz’ ‚Weltwanderer.‘“ In: Berliner Debatte Initial 32.4 (2021), S. 76–87.

„Nach dem Kollaps. Pflanzliches Aufbegehren in Frauke Bergers Grün.“ In: Closure. Kieler e-Journal für Comicforschung 7 (2020), S. 66–89.

 

Weitere Publikationen

In Vorbereitung: „Stamm, Ast.“ In: Pflanzen. Kulturwissenschaftliches Handbuch, hg. v. Isabel Kranz und Joela Jacobs. Erscheint bei J.B. Metzler.

Hg. zusammen mit Katharina Scheerer: Eden? Plants between Science and Fiction. Münster 2022.

„Horrorpflanzen: Vegetabile Körper außer Kontrolle // Horror Plants: Vegetal Bodies out of Control.“ In: Christina Becher und Katharina Scheerer (Hg.): Eden? Plants between Science and Fiction. Münster 2022, S. 28–41.

„Review of ‚Beyond Tomorrow: German Science Fiction and Utopian Thought in the 20th and 21st Centuries‘ by Ingo Cornils.“ In: German Studies Review 44.3 (2021), S. 629–631.

„Vegetal Descent and Cacti Offspring in Arizona Local Art“  (Blogpost). In: Ecological Imaginaries. Relationships, Storytelling and Poetics, 29. Januar 2021.

„Conference Report on ‚Vegetal Poetics: Narrating Plants in Culture and History.‘“ In: KULT_online 61 (2020).

 

Vorträge

„Vegetal Bodies: Posthuman Corporeality in Contemporary German Comics,“ September 2022: German Studies Association: Annual Conference, Houston, Texas.

„Von Dauersporen und Strahlendruck: Panspermie als Chronotopos in Kurd Laßwitz’ Sternentau (1909),“ Januar 2022: Tagung „Kosmische Räume. All-Imaginationen in der kulturellen Landschaft zwischen 1880 und 1920,“ Westfälische Wilhelms-Universität Münster (online).

„The Vegetal Alternation of Generations: Kurd Laßwitz’ Sternentau and Its Individualistic Fantasy,“ April 2021: American Comparative Literature Association: Annual Meeting (online).

„Writing Plants, Clouds, and Dust. Animation in German Science Fiction Literature around 1900,“ September 2020: German Studies Association: Virtual Conference 2020 (online).

„Baumwerdung. Poetisches und positiv-kritisches Potential gegenwärtiger Bestattungspraktiken“, November 2017: Interdisziplinäre Nachwuchstagung „‚Positive‘ Kritik. Ermöglichende Perspektiven in Wissenschaften, Künsten und sozialen Praktiken,“ Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

„Von Pflanzenmenschen und Blumenkindern. Hybride Daseinsformen als Medien der Kulturkritik,“ Januar 2016: Erstes Mastersymposium der Germanistik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

 

 

 

Titelbild: Kahn & Selesnick: „King of Weeds“, 2013, Archival Inkjet Print;  Profilfoto: Aline Klieber


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