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AGRIPPINA ist eine neue Initiative von Promovierenden und Studierenden der Universität zu Köln. Sie haben 2019 ein Forum gegründet, um dort gemeinsam über aktuelle Fragestellungen und Perspektiven der Stadtgeschichtsforschung sowie derzeit im Entstehen begriffene Projekte zur Kölner Geschichte zu sprechen. Der Initiative geht es insbesondere um den Austausch untereinander und die Vernetzung, sowohl innerhalb des wissenschaftlichen Umfeldes als auch über den universitären Tellerrand hinaus.

a.r.t.e.s Graduate School: Wie kam es zur Gründung von AGRIPPINA?

AGRIPPINA: Im Frühjahr 2019 entschlossen wir – Promovierende und Masterstudierende der Universität zu Köln – uns dazu, uns zusammenzutun und regelmäßig auszutauschen. Was wir gemeinsam haben ist, dass wir aktuell alle an Forschungsprojekten arbeiten, die sich in irgendeiner Form mit der Kölner Stadtgeschichte befassen. Teilweise kannten wir uns bereits aus der Studienzeit in Köln, aber es kamen auch neue Leute mit ihren Projekten dazu, die man zuvor nicht schon aus den Lehrveranstaltungen oder über die Lehrstühle kannte. Die eigentliche Idee entstand bereits im Sommer 2018 bei der Auftaktveranstaltung der Forschungsstelle Geschichte Kölns des Historischen Instituts. Unsere Initiative AGRIPPINA erhielt auch in der Philosophischen Fakultät viel Rückenwind und Zuspruch.

… und woher stammt der Name?

Der Name „Agrippina“ geht auf die römische Kaiserin Iulia Agrippina, die Mutter Neros, zurück. Sie wurde in der Ubiersiedlung am Rhein geboren und ließ diese 50 n. Chr. zur Stadt erheben. Bis heute wird Agrippina daher immer wieder als „Stadtgründerin“ oder „Stadtmutter“ Kölns bezeichnet. Der vollständige römische Name Kölns lautete „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“, die Kurzform schlicht „Agrippina“. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt wurden mitunter als „Agrippinenser“ bezeichnet bzw. bezeichneten sich selbst so. Besonders innerhalb der Bildungselite war „Agrippina“ bis ins 19. Jahrhundert hinein gebräuchlich, obwohl der Bischof und Geschichtsschreiber Gregor von Tours schon im 6. Jahrhundert berichtet, dass in fränkischer Zeit die Umbenennung in „Colonia“ stattgefunden habe, von der eben das heutige „Köln“ stammt. Der Name „Agrippina“ begleitet die Geschichte der Stadt Köln also durch die Jahrhunderte und ist somit für unser Forum recht treffend. 

Wer ist Mitglied bei AGRIPPINA und wie kann man Euch erreichen?

Gegenwärtig besteht unsere Gruppe aus Doktorandinnen und Doktoranden der Fächer Geschichte und Kunstgeschichte. Unsere Projekte thematisieren dabei unterschiedliche Bereiche der Kölner Geschichte vom 10. bis ins 21. Jahrhundert. Auch variieren die Inhalte unserer Projekte innerhalb der historischen Disziplinen. So verfolgen wir unter anderem Forschungsfragen, die in die Wissens- und Universitätsgeschichte, die Militärgeschichte, die Religionsgeschichte, die Sozial- und Alltagsgeschichte sowie die Architekturgeschichte hineingreifen. Über unsere Website findet man uns und unsere Forschungsvorhaben im Einzelnen. Wir freuen uns jederzeit über Kooperationsanfragen und weitere Mitglieder für unser Forum. Bei Interesse sind wir am besten über unseren E-Mail-Kontakt erreichbar. Alle, die an Forschungsprojekten zu Köln interessiert sind oder eine eigene Arbeit zur Stadtgeschichte planen, können uns also gerne einfach anschreiben!

Was sind Eure Ziele?

Unser Hauptziel ist ein offener Austausch über aktuelle wissenschaftliche Forschungsprojekte zur Geschichte der Stadt Köln, aber auch die Diskussion von Stadtgeschichtsforschung im Allgemeinen. Als besonders hilfreich für die Weiterentwicklung unserer jeweiligen Projekte empfinden wir die Diskussionen untereinander. Dies ist uns deshalb ein wesentliches Anliegen. Jede und jeder kann und soll sich in dem Maße einbringen, wie es für sie oder ihn hilfreich ist. Wichtig ist nicht nur, in einem vertraulichen Rahmen das eigene Thema präsentieren und diskutieren zu können, sondern auch das Ansprechen von Problemen und Herausforderungen, auf die man während der Promotionszeit stößt. Neben regelmäßigen internen Treffen und Workshops planen wir zudem Veranstaltungen zu stadtgeschichtlichen Themen. Außerdem möchten wir uns mit weiteren wissenschaftlichen Akteuren und den kulturellen Einrichtungen in Köln vernetzen, vor allem mit den Museen und Archiven. Dazu gehört, dass wir gemeinsam Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen besuchen oder an Führungen teilnehmen. Sehr gerne würden wir uns noch mehr mit Forschenden anderer Universitäten und Städte austauschen, die zu Köln oder auch zur Stadtgeschichte im Allgemeinen arbeiten.

Was plant Ihr im neuen Jahr 2020?

In diesem Jahr möchten wir unsere interne Zusammenarbeit, aber auch die Vernetzung in der Stadt weiterführen und intensivieren. Dazu werden wir AGRIPPINA zunächst am 3. Februar 2020 beim dritten Kolloquium der Forschungsstelle Geschichte Kölns vorstellen. Außerdem werden wir, wie schon im vergangenen Jahr, an regelmäßigen Vernetzungstreffen teilnehmen, bei denen über aktuelle Entwicklungen und Projekte aus den Kölner Museen und Archiven informiert wird. Nicht zuletzt hoffen wir, einen ersten größeren Workshop durchführen zu können. Darüber hinaus möchten wir noch einmal bekräftigen, dass wir für neue Kontakte offen sind und uns über neue Mitglieder für unser Forum freuen. Bei Interesse könnten Promovierende und Studierende auch einfach mal bei einem unserer internen Treffen vorbeikommen und unsere Gruppe näher kennenlernen. Meldet Euch also gerne bei uns!

 

Wir danken Thea Fiegenbaum, Markus Jansen und Friederike Rupp für das Gespräch!