„Familienfreundliches Umfeld“
Eltern berichten über ihren Forschungsalltag bei a.r.t.e.s.
von Alessa Hübner
Der a.r.t.e.s. Graduate School liegt es am Herzen, eine familienfreundliche Atmosphäre für Promovierende, Postdoktorandinnen und Postdoktoranden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Ein grundlegend wertschätzender Umgang mit Elternschaft ist dabei selbstverständlich. Verschiedene Maßnahmen sollen darüber hinaus die Vereinbarkeit von Familie und Forschung erleichtern. So stehen für Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Kind(ern) spezielle Förderangebote zur Verfügung – in Form einer Kinderzulage sowie der Möglichkeit, das Stipendium in ein Teilzeitstipendium umzuwandeln. Diese Regelung kann auch von Stipendiatinnen und Stipendiaten in Anspruch genommen werden, die Familienangehörige pflegen. Und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Forscherinnen und Forscher im a.r.t.e.s. Research Lab sollen bestmögliche Voraussetzungen geschaffen werden. Um die Tätigkeit bei a.r.t.e.s. erfolgreich mit Elternschaft vereinbaren zu können und damit sich Familiengründung und wissenschaftliche Karriere nicht im Wege stehen, wird möglichst große Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeiten gewährleistet. Bei Betreuungsengpässen können die Kinder gerne zu a.r.t.e.s. mitgebracht werden. Das Familienzimmer in den Räumlichkeiten von a.r.t.e.s. bietet Promovierenden sowie Angestellten die Möglichkeit, im Beisein der Kinder zu forschen und arbeiten. Wir haben mit den Eltern bei a.r.t.e.s. gesprochen und ihre Erfahrungsberichte zusammengestellt.
Ich kann das Promovieren mit Kind bei a.r.t.e.s. nur empfehlen. Neben der erweiterten finanziellen Unterstützung durch den Kinderzuschlag und der Möglichkeit, das Stipendium aufgrund von Erziehungszeiten um ein Jahr zu verlängern, gefällt mir besonders auch die kinderfreundliche Atmosphäre bei a.r.t.e.s. Sowohl in den Klassensitzungen als auch auf der Abschlussfahrt waren meine Kinder sehr willkommen. Dies gibt Promovierenden mit Kind oder Kindern die Möglichkeit, auch bei Betreuungsengpässen oder wenn das Kind noch keinen Betreuungsplatz hat, an Veranstaltungen teilzunehmen zu können, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dass sich die anderen durch die Präsenz der Kinder gestört fühlten. Wenn es nach meinen Kindern ginge, würden sie wahrscheinlich noch häufiger mit ins Büro kommen. Melina Teubner, Promotionsstipendiatin
Als ich mich als Postdoktorandin bei a.r.t.e.s. beworben habe, hatte ich schon beide Kinder. Im Bewerbungsverfahren wurde mir nie der Eindruck vermittelt, dass es irgendwelche Vorbehalte oder Schwierigkeiten damit geben würde. Ganz im Gegenteil: Die Kommission hat sogar sozusagen damit „geworben“, dass es bei a.r.t.e.s. viele Eltern gebe. Ich hatte auch danach nie den Eindruck, wegen meiner Mutterschaft einen Nachteil zu haben! In meiner Zeit bei a.r.t.e.s. sind mehrere Kolleginnen und Kollegen aus dem Research Lab (erneut) Eltern geworden. Das hat mir noch einmal deutlich gemacht, wie positiv und familienfreundlich die Grundeinstellung bei a.r.t.e.s. ist – leider gibt es das, fürchte ich, immer noch viel zu selten. Ich bin a.r.t.e.s. sehr dankbar – ohne die flexiblen Möglichkeiten hätte ich vermutlich nicht in Vollzeit arbeiten können. Dr. Marie Louise Herzfeld-Schild, ehemalige Postdoktorandin im a.r.t.e.s. Research Lab
Seit der Geburt meiner Kinder hatte ich de facto zwei Jobs: Doktorand und Familienvater. Der a.r.t.e.s. Integrated Track mit den Möglichkeiten der Familienförderung hat es mir erlaubt, sowohl an meinem Dissertationsprojekt zu arbeiten als auch genügend Zeit zu haben, um für meine Familie da zu sein. So war es beispielsweise kein Problem für mich, die Kinder aus der Kindertagespflege und dem Kindergarten abzuholen, wenn meine Partnerin arbeiten musste. Hanns Christian Schmidt, ehemaliger Promotionsstipendiat
Kinderkriegen in einer Forschungstätigkeit ist eine große Entscheidung und Herausforderung. Von a.r.t.e.s. wird vermittelt, dass Elternschaft willkommen, etwas Schönes und keinesfalls unprofessionell ist – das ist viel wert. Ich fühlte mich dabei unterstützt, meine Forscherkarriere auch mit Kind fortzusetzen – vor allem dadurch, dass mir extrem viel Freiraum und Flexibilität eingeräumt wurde, um meine Arbeitszeiten mit der Kinderbetreuung zu vereinbaren. Auch von meinen Kolleginnen und Kollegen wurde mir sehr viel Verständnis entgegengebracht. Dr. Stefan Niklas, ehemaliger Postdoktorand im a.r.t.e.s. Research Lab
Als ich im a.r.t.e.s. Research Lab anfing, wusste ich bereits, dass ich Vater werden würde – von a.r.t.e.s. wurde das positiv aufgenommen. Ich erlebe a.r.t.e.s. als äußerst familienfreundliches Umfeld, in dem immer Rücksicht auf die spezielle familiäre Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genommen wird. Ich habe zwei Monate Elternzeit genommen – das hat reibungslos funktioniert. Außerdem ist die Arbeit im Research Lab flexibel gestaltbar, die Präsenztermine sind überschaubar und es kann viel von Zuhause aus gearbeitet werden. Die Kolleginnen und Kollegen im Research Lab standen mir ebenfalls von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite und haben mich dabei unterstützt, Betreuungs- und Arbeitszeiten aufeinander abzustimmen. Wenn die Tagesbetreuung meiner Tochter unvorhergesehen ausfiel, war es auch überhaupt kein Problem, das Kind mit zu a.r.t.e.s. zu nehmen. Die Kolleginnen und Kollegen und vor allem auch der Direktor freuten sich vielmehr über den Besuch und nahmen in Kauf, dass eine Besprechung mal etwas länger dauert. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Spielzeugkiste im Familienzimmer hinweisen, die bei meinem Kind auf großen Zuspruch gestoßen ist – auch die dort vorhandene Wickelecke ist keinesfalls selbstverständlich. Insgesamt vermittelt a.r.t.e.s. seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gefühl, Karriere und Familie miteinander vereinbaren zu können. Dr. Johannes Schick, ehemaliger Postdoktorand im a.r.t.e.s. Research Lab
Wir danken Dr. Marie Louise Herzfeld-Schild, Dr. Stefan Niklas, Dr. Johannes Schick, Hanns Christian Schmidt und Melina Teubner für die Einblicke in ihren Alltag!