Dissertation von Lea Merle Bachmann
Arbeitstitel: Zur Inszenierung von Depression und Suizid in der Jugendliteratur
Die Krankheit der Depression ist in unserer heutigen Gesellschaft eine der weit verbreitetsten Erkrankungen, die der Forschung zufolge 8,2 % der erwachsenen Deutschen von 18 bis 79 Jahren betrifft.[1] Drei bis zehn Prozent der deutschen Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren erkranken ebenfalls an Depressionen, oft in Kombination mit weiteren psychischen Erkrankungen. Im Rahmen einer solchen depressiven Erkrankung bei Jugendlichen sehen Fachleute gegenwärtig ein „bis zu 20-fach erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten“.[2]
Dennoch ist das Sprechen über psychische Erkrankungen, über Therapiemöglichkeiten und auch über Suizid bis heute noch tabuisiert. Aus diesem Grund kommt der authentischen Behandlung dieses Themas in der Literatur eine zentrale Rolle für die zunehmende Sichtbarkeit der zumeist unsichtbaren Leiden zu. Dies gilt insbesondere für die Kinder- und Jugendliteratur, da sie zu den primären Medien des Sozialisationsprozesses von Kindern und Jugendlichen zählt und ausschlaggebend für die Förderung eines sensiblen Umgangs mit solch prävalenten Themen sein kann.
Da sowohl Depressionserkrankungen als auch Suizid gesellschaftsrelevante Themen zahlreicher Sprach- und Kulturräume sind, grenzt das Dissertationsprojekt die Behandlung des Themas auf die Similaritäten und Differenzen der Suizidinszenierung sowohl in der deutschsprachigen als auch in der anglophonen Jugendliteratur seit 1980 ein.
Keywords: Psychische Erkrankungen, Depression, Suizid, Jugendliteratur, Adoleszenz
[1] Vgl. Deutsche Depressionshilfe: Häufigkeit. https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression- infos-und-hilfe/was-ist-eine-depression/haeufigkeit, o. D. [zuletzt eingesehen am 29.09.2022], o. S.
[2] Deutsche Depressionshilfe: Depression im Kindes- und Jugendalter.
Biografie
Lea Merle Bachmann studierte die Fächer Deutsch, Englisch und Ethik/Philosophie für das gymnasiale Lehramt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Das Studium schloss sie nach dem 1. Staatsexamen zusätzlich durch einen Master of Education ab. Derzeit promoviert sie als a.r.t.e.s. Stipendiatin an der Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung (ALEKI) der Universität zu Köln. Für ihre Dual Degree Promotion forscht sie aktuell an der University of Arizona in Tucson. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen unter anderem Krankheits- und Inklusionsnarrative sowie Politik und Ethik in der Kinder- und Jugendliteratur.
E-Mail-Adresse: lbachma9smail.uni-koeln.de