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Dissertationsprojekt von Julian Hoffmann

»Übersetzungsprozesse – Rezeptionspraktiken des Digitalen als Dispositiv der Kunstvermittlung« (Arbeitstitel)

Unsere Kommunikationskultur ist von einer parallelen Nutzung diverser sozialer Netzwerke, Messenger-Dienste, Microblogging-Dienste und Sharing-Plattformen geprägt. Unsere Kommunikation ist vernetzt, partizipativ, interaktiv, mobil und findet gleichzeitig auf verschiedenen Kanälen statt, die digital miteinander verbunden sind. Im Rahmen dieser digitalen Kommunikationsprozesse spielen Vernetzungs- und Übersetzungsprozesse eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund verändern sich die Wahrnehmung und das Verhalten der Rezipient:innen sowohl im Digitalen als auch im Physischen. Es gilt zu eruieren, welche Rezeptionsformen und -fähigkeiten sich im Zuge der Digitalisierung der Kommunikation entwickelt haben. Mit Blick hierauf muss die Kunstvermittlung neu gedacht werden. Kunstvermittler:innen sollten die veränderten Kommunikations- und Rezeptionsfähigkeiten einer größtenteils digitalisierten Gesellschaft aufnehmen, um diese in die kuratorischen Arbeitsweisen oder in die Ausstellungskonzepte einzubinden. Eine zeitgemäße Kunstvermittlung denkt hybrid und verbindet daher die analoge kuratorische Praxis mit den Kommunikationsformen jener Rezipient:innen, die im Umgang mit digitalen Medien versiert sind. Von besonderem Interesse sind in diesem Kontext digitale Kommunikationspraktiken und ihre Übertragung auf materielle Praktiken des Ausstellens und Vermittelns von Kunst im physischen Raum. Die Frage, die sich nun stellt, lautet: Wie kann eine physische Ausstellung von Kunstwerken auf digital geprägte Rezeptions- und Kommunikationsformen reagieren? Oder konkreter: Wie können digitale Kommunikationspraktiken in physische Ausstellungs- und Vermittlungspraktiken übersetzt werden und wie wirken sich solche Übersetzungsprozesse auf die künstlerischen Exponate selbst aus? 

Das Dissertationsprojekt zielt darauf ab, materielle Konzepte und Praktiken für das Ausstellen und Vermitteln von Kunst im physischen Museumsraum zu konzipieren, die von einer digitalisierten Kommunikationskultur und den damit verbundenen Rezeptionsweisen gefasst werden. In diesem Zusammenhang stehen jene Methoden der Ausstellungs- und Vermittlungspraxis im Zentrum des Dissertationsprojekts, die Praktiken der Vernetzung und Übersetzung verkörpern. Auf dieser Grundlage soll ein hybrider, performativer und vernetzter Vermittlungsraum entstehen, an dem physische Exponate, materielle Environments, sinnliche Wahrnehmungen, digitale Kommunikations- und Handlungsweisen sowie divergierende und vernetzte Akteur:innen teilhaben.

 

Kurzbiografie:

Julian Hoffmann studierte Integrated Design an der TH Köln im Bachelor (2012-2018) und Master (2019-2021). Dort beschäftigte er sich vor allem mit Kunst- und Designtheorie, Kommunikationsdesign, Fotografie, sowie der Praxis des Kuratierens. Seit Oktober 2020 promoviert er an der Universität zu Köln im Fach Kunstgeschichte. Ab Oktober 2021 ist er assoziiertes Mitglied des DFG-geförderten Graduiertenkollegs »anschließen-ausschließen - Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung«. Sein Promotionsprojekt wird von Prof. Dr. Carolin Höfler (Erstbetreuung) und Prof. Dr. Torsten Meyer (Zweitbetreuung) betreut.

 

Lehrveranstaltungen:

SoSe 2022: Lehrbeauftragter (in Kooperation mit Hendrik Krone), »Methods Lab 2022«, Köln International School of Design (TH Köln)

SoSe 2022: Teaching Assistant, »Open Universities«, Köln International School of Design (TH Köln)

SoSe 2021: Lehrbeauftragter (in Kooperation mit Hendrik Krone), »Methods Lab 2021«, Köln International School of Design (TH Köln)

WiSe 2020/2021: Teaching Assistant, »Designing Protest – Territorien des Widerstands«, Köln International School of Design (TH Köln)

WiSe 2019: Teaching Assistant, »Nord-Süd-Fahrt. Landscapes of Desire«, Köln International School of Design (TH Köln)

 

Kontakt

E-Mail: julian.hoffmann.mail[at]googlemail.com