zum Inhalt springen

Dissertationsprojekt von Isabela Maia

Laurent de La Hire: „Allegory of Grammar“, 1650, Walters Art Museum, Baltimore. (via https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Laurent_de_La_Hyre_-_Allegory_of_Grammar_-_Walters_37862.jpg)

Das didaktische Konzept in Terentianus Maurus’ De metris

Das Lehrgedicht De litteris, de syllabis, de metris des Nordafrikaners Terentianus Maurus (III-IV Jhr.n.Chr.) ist eine wesentliche spätantike Quelle für die klassische Metrik. Das Werk besteht aus einem Vorwort (Praefatio) und drei Büchern. Es bietet eine systematische Beschreibung der lateinische Buchstaben und der Silbenlehre, sowie der Theorie der Versfüße und Versmaße, in der Terentianus die Metren und ihrer Herleitung vorstellt. Das Ziel dieses Dissertationsvorhabens ist ein systematischer Überblick über das didaktische Konzept von Buch 3 (De metris). Im Laufe des versifizierten Werkes liefert Terentianus programmatische Aussagen und äußert sich zu seinen sprachlichen Ansprüchen und dem lateinischen Versbau. Solche Äußerungen können auf einen wichtigen Aspekt von Terentianus’ Didaktik hinweisen, da sie die Perspektive des Autors auf seine eigene Erfahrung als Metriker zeigen. Daher soll das Dissertationsprojekt beleuchten, wie Terentianus seine eigene praktische Erfahrung thematisiert und welche didaktische Bedeutung seine Selbstaussagen haben. Weiterhin bedient sich Terentianus in De metris metrischer Konzepte, um seine Lehre zu erläutern. Jedesmal, wenn er das Thema wechselt, werden auch die verwendeten Metren variiert. Dies ist für ein lateinisches Lehrgedicht ungewöhnlich, da diese Gattung traditionell ausschließlich in Hexametern verfasst wird. Aus diesem Grund werden auch die didaktischen Verfahren und die Verstechnik des Autors untersucht. Darüber hinaus soll das Verhältnis zwischen Terentianus und anderen Grammatikern, besonders der Spätantike, analysiert werden, sowie die Vorbilder des Metrikers ausgewertet werden, um den didaktischen Einfluss anderer Autoren abzuwägen.

Da es bisher kaum spezifische Untersuchungen über das didaktische Konzept von De metris gibt, ist es schließlich das Ziel des Projekts, die außergewöhnliche Darstellungstechnik des Autors herauszuarbeiten, um die praktischen Auswirkungen dieser Technik auf Terentianus’ metrisches Programm zu bestätigen. Auf diese Weise soll zugleich die Bedeutung des vorliegenden Lehrgedichts für die Tradition der antiken Metriklehre erfasst werden.

 

Kurzbiographie

Isabela Maia Pereira de Jesus, geboren 1995, studierte Sprach- und Literaturwissenschaft an der São Paulo Staatliche Universität „Júlio de Mesquita Filho“ in Araraquara, Brasilien. 2017 schloss sie ihren Bachelor mit der Arbeit „De metris: die Metren von Terentianus Maurus“ ab. Mai 2020 erhielt sie ihren Masterabschluss unter der Betreuung von Prof. Dr. João Batista Toledo Prado mit der Arbeit „Terentiani Mauri De Litteris, De syllabis, De metris: kritische Studie und Übersetzung“. Seit April 2021 ist sie Stipendiatin der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne und promoviert an der Universität zu Köln beim Institut für Altertumskunde unter der Betreuung von Prof. Dr. Anja Bettenworth, Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt und Prof. Dr. Joachim Harst.

 

Kontakt

imaiaper@smail.uni-koeln.de

 

Vorträge

“A Arte métrica de Terenciano Mauro”, 30.06.2021, Forschungsgruppe CNPq/USP  “Entre gramática e retórica grega e latina”, Universidade de São Paulo – Faculdade de Filosofia, Letras e Ciências Humanas (FFLCH).