Dissertationsprojekt von Melanie Schippling
On the relations of spoken and written Romani (Arbeitstitel)
Melanie Schippling promoviert am Institut für Linguistik der Universität zu Köln sowie an der Inalco, Paris, zu den Verhältnissen von Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Romanes. Hierbei erforscht sie, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es in mündlicher und schriftlicher Kommunikation im Romanes gibt und inwiefern diese von bestimmten Einstellungen der Sprecher*innen dieser Sprache gegenüber den unterschiedlichen Kommunikationsformen abhängen. Sie ist Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und erhält das Mercator-Stipendium zur Förderung eines zusätzlichen vierten Promotionsjahres. Das Mercator-Stipendium fördert die integrierte Praxisphase, bei der Melanie Schippling in Kooperation mit dem Praxispartner Schüler Helfen Leben (SHL) ihr Forschungsthema erarbeitet.
Praxisphase
SHL fördert und betreibt seit über 25 Jahren Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa, Jordanien und Deutschland mit den Themenschwerpunkten Antidiskriminierung, Jugendengagement und der Unterstützung von Geflüchteten. Durch Projekte wie "Gypsy Roma Urban Balkan Beats" in Südosteuropa setzt SHL sich etwa gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen für die Rechte der Kinder und Jugendlichen aus Roma-Communities ein, vor allem mit dem Ziel, ihnen einen gleichberechtigten Bildungszugang zu sichern. Melanie Schippling wird in Südosteuropa mit Projektpartner*innen der Stiftung SHL zusammenarbeiten und vor Ort Daten für ihr Projekt erheben.
Aus den Erfahrungen dieser Aufenthalte heraus und basierend auf (Teil-)Ergebnissen ihres Promotionsvorhabens wird sie in Zusammenarbeit mit den SHL-Mitarbeiter*innen im Geschäftsbereich Bildung und Engagement interkulturelle Workshops im Rahmen des SHL-Seminarangebotes konzeptionieren. Denkbar sind Sensibilisierungsworkshops mit der Zielgruppe Jugendliche etwa zu den Themen Sprachbarrieren/Bildungschancen durch Schriftlichkeit, Mehrsprachigkeit in medialen Kontexten oder Selbstrepräsentation von Minderheitengruppen. Insbesondere aufgezeichnete Geschichten und Selbstzeugnisse der Studienteilnehmer*innen werden eine Grundlage für die für die Praxisphase angedachten Workshops sein und können für die Stärkung der kulturellen Identität der Kinder und Jugendlichen zukünftig relevant sein.
Kurzbiographie
Melanie Schippling hat Linguistik, Phonetik und Medienkulturwissenschaft in Köln studiert. Seit ihrem Studienabschluss ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Dokumentationsprojekt zur Sprache der Qaqet in Papua-Neuguinea (https://qaqet.phil-fak.uni-koeln.de/) und hat außerdem in einem Projekt mitgearbeitet, das den sprachübergreifenden Ausdruck von Ereignissen mit drei Partizipanten untersucht (https://dobes.mpi.nl/research-projects/cross-linguistic-patterns-in-the-encoding-of-three-participant-events/). Three-participant events waren ebenfalls das Thema ihrer Masterarbeit. Ihr Dissertationsprojekt wird betreut durch Prof. Dr. Birgit Hellwig (Köln) sowie Dr. Evangelia Adamou (Paris).
Kontakt: m.schippling(at)uni-koeln.de
Profilseite des Instituts für Linguistik
Titelbild: Teilnehmende eines Workshops der Stiftung Schüler helfen Leben (Schüler helfen Leben) // Potrait: Privat