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Dissertationsprojekt von Jan Roloff

Literarische Grenzgänge zwischen Stimme, Text und Musik. Die Ästhetik der Akustischen Literatur bei Hans G Helms, Carlfriedrich Claus, Valeri Scherstjanoi und Michael Lentz (Arbeitstitel)

Akustische Literatur: Die klangliche Dimension von experimentellen Texten Die gesprochene Sprache erfährt in der Literatur derzeit eine immer stärkere Belebung. Die Erforschung dieser Zusammenhänge rückt jedoch erst langsam in den Fokus einer wissenschaftlichen Debatte. Die weniger textgestützte als vielmehr performative Akustische Literatur soll in einer vergleichenden literaturwissenschaftlichen Arbeit theoretisiert werden. Bei a.r.t.e.s. entsteht in Zusammenarbeit mit dem von der DFG getragenen Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“ an der Freien Universität Berlin die Arbeit mit dem Titel „Literarische Grenzgänge zwischen Stimme, Text und Musik. Die Ästhetik der Akustischen Literatur bei Hans G Helms, Carlfriedrich Claus, Valeri Scherstjanoi und Michael Lentz.“ Untersucht werden anhand von zahlreichen Hörbeispielen die vielfältigen Aspekte einer literarischen Stimmenkunst der letzen 50 Jahre. Die methodische Herangehensweise nimmt eine kritisch-dokumentarische Perspektive ein: Wie können unterschiedliche Formen stimmlich realisierter Texte für die Literaturwissenschaft systematisch erschlossen werden? Die Arbeit zielt auf die Erforschung des Wechselverhältnisses von Text, Stimme und akustischen Medien im Spannungsfeld von Radiokunst, Literatur und Musik. Zusätzlich soll die Lebendigkeit des Gegenstandes durch Interviews mit Autoren, Komponisten und Produzenten herausgestellt werden, unter anderem mit dem Kölner Vokalensemble sprechbohrer und dem Schriftsteller und Wissenschaftler Michael Lentz. Außerdem soll eine Audio-CD, welche die in der Arbeit behandelten Künstler versammelt, das Forschungsgebiet hörbar bereichern.

 

Kurzbiographie

Studium der Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft in Köln und Berlin. Magisterarbeit über das Musikalische in der Lautpoesie (Untertitel: Zur Typologie und Geschichte der Klänge und Stimmen der Lautpoesie/-musik vor 1945 und deren Auswirkungen). Klangforscher, Klangkünstler und freischaffender Redakteur. Assoziiertes Mitglied im DFG-Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“ (Unterprojekt B 10: Stimmen als Paradigmen des Performativen) an der Freien Universität Berlin. a.r.t.e.s.-Stipendiat seit Oktober 2008. Lebt und arbeitet in Köln und Berlin.

Kontakt: jan.roloff(at)fu-berlin.de

 

Vorträge

"Zwischen Literatur und Musik: Künstlerische Stimmenbehandlung bei Oskar Pastior, Hans G Helms und Carlfriedrich Claus"
13. Juli 2009: Vortrag im Rahmen der Vorlesung Literatur und Musik im 20. Jahrhundert an der FU Berlin

 

Titelbild: pixelio.de (Foto: Kurt Michel) // Portraitfoto: Roman Oranski