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Dissertationsprojekt von Maria Kames

Erzählungen am Tempel. Zur Konzeption und Funktion mythologischer Darstellungen in der griechischen Sakralarchitektur der archaischen bis hellenistischen Zeit (Arbeitstitel)

Mein Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Konzeption erzählender Bildmotive in der Bauplastik von der archaischen bis zur hellenistischen Zeit (ca. 6. Jh. v. Chr. – 2. Jh. v. Chr.). Häufige architektonische Bildträger stellen im Gebälk die quadratischen Metopen bzw. der umlaufende Fries sowie die Giebeldreiecke unter dem Dach dar. Besonders Darstellungen mythischer Ereignisse wurden hier als Bildthema immer wieder aufgegriffen. Sowohl die vorgegebene Form dieser architektonischen Bildzonen als auch die Einbettung der mythischen Darstellungen in einen spezifischen sakralen Kontext ordnet diese Darstellungen dem Bau formal wie funktional zu. Diese stringente Anordnung und Aufteilung der Figuren, nicht nur in Abhängigkeit zum Bildrahmen, sondern auch in Relation zum gesamten Tempelbau bildet den Ausgangspunkt für mein Dissertationsprojekt.

Als methodische Grundlage werden Strukturen, die vor allem in der Bilderzählung innerhalb der bemalten Luxuskeramik des archaischen und klassischen Athens überzeugend erschlossen wurden, der Bauplastik gegenübergestellt, umso die spezifischen Phänomene der architektonischen Skulptur einordnen bzw. kontrastieren zu können. Im Vergleich mit den dort zu beobachtenden Strategien der Bilderzählung zielt meine Untersuchung darauf, die spezifischen Strukturen erzählender Bilder in der Bauplastik umfassend zu analysieren und sie auf ihre medialen Eigengesetzmäßigkeiten hin zu erschließen, um so eine differenzierte Grundlage für die anschließende historische Interpretation der architektonischen Mythenbilder im sakralen Kontext zu erarbeiten. Mein Ziel ist es zu analysieren, unter welchen Kriterien erzählende Bildthemen innerhalb des architektonischen Kontextes Verwendung fanden.

 

Kurzbiographie

Maria Kames 1985 geboren, studierte Klassische Archäologie im Hauptfach sowie Ur- und Frühgeschichte im Nebenfach an den Universitäten Regensburg und Leipzig. Bereits zu dieser Zeit konnte sie auf verschiedenen Grabungskampagnen im In- und Ausland erste Erfahrungen im Umgang mit antiken Hinterlassenschaften sammeln. Für den Master wechselte sie an die Humboldt Universität zu Berlin, in der sie bereits die methodischen Grundlagen für ihr Dissertationsprojekt erarbeiten konnte. In Berlin war Sie zudem Mitglied des interdisziplinären Studierendenkollegs des August Boeckh Antikezentrums und setzte sich im Projekt „Digitales Forum Romanum" der Humboldt-Universität zu Berlin (DigiFoRo) mit der Rekonstruktion ausgewählter antiker Bauten auf dem Forum Romanum auseinander. Seit 2016 ist Maria Stipendiatin in der a.r.t.e.s. Graduate School zu Köln. Ihr Projekt wird von Prof. Dr. Dietrich Boschung (Köln), Prof. Dr. Susanne Wittekind (Köln) und Prof. Dr. Susanne Muth (Berlin) betreut.

Kontakt: mkames2(at)smail.uni-koeln.de

 

Publikationen

Der Lacus Curtius, „digitales forum romanum“, www.digitales-forum-romanum.de/gebaeude/lacus-curtius/.

Faustinatempel, „digitales forum romanum“, www.digitales-forum-romanum.de/gebaeude/faustinatempel/.

0302 Tempel der Faustina und des Antoninus Pius, Wiki des Digitalen Forum Romanum, https://wikis.hu-berlin.de/digiforo/0302_Tempel_der_Faustina_und_des_Antoninus_Pius.

 

Titelbild: Osteingang des Parthenon (Foto: George Rex, Quelle: https://www.flickr.com/photos/rogersg/13249511413) // Portraitfoto: Patric Fouad